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Kapitel 8

Kerguelen - Landschaft und Tiere (Seite4)

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Rings um die Station konnten man Dominikaner Möwen (Larus dominicanus) beobachten (Bild links). Die Brutgebiete erstrecken sich auf die Antarktische Halbinsel bis etwa zum 65. Breitengrad. Dort, und wohl auch auf den Kerguelen.., ernähren sie sich zu einem großen Teil von der Napfschnecke (Nucella concinna). Ich konnte beobachten, wie eine Möwe die Schnecke in die Luft getragen hat und dann auf die Straße fallen ließ, um an das Fleisch zu gelangen.
Im Gegensatz zu den antarktischen Skuas fällt die Fürsorge um die Jungen wohl weitaus geringer aus. Ich entdeckt in einer Felsspalte ein Junges Tier (Bild rechts), aber die Elterntiere kümmerten sich nicht um meine Anwesenheit. Bei einem Skua-Jungen hätte ich mit heftigen Angriffen der Elterntiere rechnen müssen.


Etwas 1,5 km westlich der Station entdeckten Karl-Heinz und ich eine kleine Kolonie des Antarktiskormorans (auch Blauaugenscharbe genannt) (Phalacrocorax atriceps). Ich einer kleinen Bucht fanden sich ca. 100 Tiere, die auf den Felsen ihre Jungen aufzogen (Bild rechts).
Alle Kormoranarten sind bei den Seefahrern dafür bekannt, dass sie sich selten weit vom Land entfernen. Sie spielten deshalb bei der Erforschung der Antarktis die Rolle eines Lotsen, so bei Captain Cook bei der Entdeckung Südgeorgiens oder Ernest Shackleton bei seiner Flucht aus dem Packeis nach Südgeorgien.
Der Antarktiskormoran ist weit verbreitet und brütet auf der Antarktischen Halbinsel, auf den Inseln des Südantillenbogens und der Subantarktis. Da er sich nicht weit vom Land entfernt, sind die auf den verschiedenen Inseln brütenden Populationen praktisch voneinander isoliert - es kommt zur Ausbildung von geographischen Rassen oder Unterarten. Auf Kerguelen bildete sich der endemische Kerguelen-Kormoran (Bild links) heraus.
Antarktiskormorane brüten in lockeren Kolonien aus mehreren hundert Paaren. Die Brutkolonien werden von den geselligen Kormoranen das ganze Jahr über als Schlaf- und Versammlungsplätze genutzt - eine dicke Schicht Kot (Guano) entsteht.
Wie die meisten Brutvögel der Antarktis verlieren auch die Kormorane in ungünstigen Jahren einen Grossteil ihrer Jungen - die Langlebigkeit der erwachsenen Tiere rettet aber die Art. Im Gegensatz zu den meisten anderen antarktischen Vogelarten sind sie weder Zug- noch Strichvögel. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus kleineren Eisfischarten, gelegentlich fressen sie auch Krill oder andere Krebstiere.
(http://www.antarktis.ch/35.htm)


Antarktischer Seebär oder Kerguelen Seebär (Arctocephalus gazella) (Bilder unten)
Die Erforschung der Antarktis war in ihren Anfängen eng mit der Jagd nach dem kostbaren Pelz des Antarktischen Seebären verknüpft.
Er war so begehrt im Chinahandel, dass er gegen Ende des 19.Jahthunderts beinahe ausgerottet wurde.
Um ca 1930 kannte man lediglich eine Restpopulation von etwa hundert Tieren auf Bird Island / South Georgia.
Die Robbenschlägerei begann in Südgeorgien und nach der Ausrottung wurde einfach auf den Südshetlands , auf Macquarie und weiteren Inseln geschlachtet. Heute erholt sich die Art wieder recht gut und zieht seine Jungen wieder südlich der Antarktischen Konvergenz auf.
Man schätzte im Jahr 2000 die Welt-Gesamtpopulation von Antarktische Seebärenauf etwa vier Millionen.
Die Bullen besetzen und verteidigen Territorien, in denen sie sich mit mehreren Weibchen paaren.
Der Gewichtsunterschied ist enorm: ca 130kg die Männchen, ca. 40kg die Weibchen.
(http://www.antarktis.ch/36f.htm)
Der lateinische Name der Tiere ist auf ein historische Ereignis zurück zu führen. Im Jahre ... gelng es zum ersten Mal einem Deutschen Schiff, die Kerguelen anzulaufen. Der Name dieses Schiffes war die Gazelle und die auf Kerguelen beheimateten Tiere kamen so zu ihrem wissenschaftlichen Namen: Arctocephalus gazella

Die ausgewachsenen Tiere bekam ich leider nicht zu sehen. Sie waren wohl alle auf der Jagt im Meer. Die Jungtiere waren oft in kleinen Gruppen anzutreffen und sonnten sich im Gras. Aufgeschreckt von unserer Anwsenheit flüchteten sie vor uns. Dabei war zu beachten, dass die Seebären, im Gegensatz zu den See-Elefanten, ihre Hinterbeine zum Laufen einsetzen können. Sie konnten ebenso schnell laufen wie wir, aber sie sind zum Glück nicht angrifflustig gewesen ...
Diese Aufnahmen entstanden auf der Fahrt zum Cap Ratmanoff bei der kleinen Station am Cap Ornitologue an der Ostseite der Kerguelen.

 

 

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