20.01.2003
Gegen 5.30 Uhr brach langsam die Sonne durch die Wolken. Der Regen
hatte aufgehört und der Wind schwächte sich auf ca. 10 bf. ab.
Dirk und ich betraten das Deck. Unfassbar, der Sposmoker lag in voller
länge auf dem Trockenen (Bild unten links)! Zur Linken lag
die Station, zur Rechten konnten wir viele See-Elefanten sehen, die auf
den Steinen lagen oder miteinander kämpften. Erst jetzt wurde uns
das Ausmaß der Geschehnisse der letzten Nacht deutlich. |
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Über
den Bug betraten wir zum ersten mal die Kerguelen. Ich wußte vorher
nicht, dass hier mit ca. 1,5 m Tiedenhub zu rechnen ist. Das Wasser
hatte sich an die 200 m zurückgezogen und wir konnten nun das Schiff
inspizieren. Augenscheinlich waren keine größeren Schäden
zu verzeichnen. Dann kamen auch Karl-Heinz und Gerd heraus. Ich denke
wir alle waren froh, dass das Schiff in einem Stück diese Strandung
überstanden hat. Ich wunderte mich, dass die Leute von der Insel
noch gar nicht zu uns kamen. Gegen 6.15 Uhr kam dann schließlich
doch eine Person (in kurzen Hosen !!). Mit einem kleinen Päckchen
unter dem Arm kam er zum Schiff und lachte erstmal laut ! Es war der
Bäcker der Station , der uns tatsächlich frische Croissants
brachte. (im Bild rechts auf der Linken Seite zu sehen). Jean,
der Bäcker berichtete, dass der Commandant so gegen 8.30 Uhr seine
Arbeit beginnt und dann wohl zu uns kommen würde. In der Zwischenzeit
kamen auch andere Leute zum Schiff und erkundigten sich nach unserem
Befinden.
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Wir hatten
Glück gehabt. Das gesamte Gewicht (ca. 12 Tonnen) lastete nur auch
den beiden Steuerrudern am Heck die dieser Belastung offensichtlich stand
hielten (Bild links). Unser Beiboot lag ziemlich lediert an der
Backbordseite, der Außenborder sah ziemlich zerstört aus. Die
Ankerkette führte über den Bug unter dem Schiff hindurch und
der Anker lag ca. 40 m hinter uns auf den Steinen. Von Unten betrachteten
wir das Schiff. Die Vermutung vom Vortag, dass die Schraube abgefallen
sein könnte, bestätigte sich. Auf der Backbordseite ragte nur
noch ein Stück der Antriebswelle aus dem Rumpf. |
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Gegen
8.00 Uhr kam dann auch der Commandant der Kerguelen zu uns und es
begann die offizielle Einreise mit Übergabe der Pässe und
der Absprache, was nun zu tun sei. Wir erfuhren, dass jeder von uns
ein Zimmer auf der Insel bekommen sollte und so packten wir unsere Sachen
und verließen das Schiff. (Dieser Umstand wurde später
von Gerd als "Flucht von Bord" ausgelegt werden und sollte
tiefgehende Konsequenzen für uns haben...). Naja, die Absprache
war jedenfalls so getroffen worden (... auch mit Zustimmung von Gerd
!! ) und nachdem wir unsere Sachen von Bord hatten, wurde schon
begonnen zu überlegen, ob und wie der Sposmoker geborgen werden
könnte. Mit einen Auto wurden wir zu einer Unterkunft inmitten
der Station gebracht und wir erhielten jeder tatsächlich ein eigenes
kleines Zimmer, mit Dusche !!
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