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An der
Südostseite der Bucht erhebt sich der 116 m hohe "Morne Rouge",
von dem wir einen schönen Einblick in der Valle de Branloires mit
dem Moby-Dick Fluss hatten (Bild links). Im Tal konnten wir unzählige
See-Elefanten entdecken, die träge in Mulden lagen und die Zeit ihrer
Häutung dort verbrachten. Auf dem Morne Rouge stieß ich auf
einen Gedenkstein, den die Crew der B.C. Antares im Jahr 1932 hier aufgestellt
hatte(Bild rechts). Die B.C. Antares war ein französisches
Expeditionsschiff (mit Dampfantrieb!), dass am 16. Januar 1931 im Rahmen
einer von Frankreich eingeleiteten wissenschaftlichen Expedition genau
in dieser Bucht ankerte, bevor es die Weiterfahrt zu den Kerguelen antrat
und später die Inseln Neu-Amsterdam und St.Paul für Frankreich
in Besitz nahm. |
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Nach einiger Zeit
gingen wir zurück zum Beiboot und erkundeten noch den nördlichen
Teil der Baie Americaine. Zu unserer Verwunderung fanden wir noch Überreste
einer Behausung von Walfängern (Bild links), die bis in die
zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hier Wale, See-Elefanten
und Pinguine jagten, um Öl und andere tierische Rohstoffe für
Europa zu gewinnen. Selbst ein Kessel, der der Lagerung des gewonnen Öls
diente, fand sich noch in der Nähe der ehemaligen Hütte der
Walfänger (Bild rechts).
Die kommerzielle Jagt auf die Meeresbewohner wurde so lange aufrecht erhalten,
bis die Tiere fast ausgerottet waren und sich der Fang aus wirtschaftlichen
Gründen einfach nicht mehr lohnte. |
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Nach ca. vier Stunden Aufenthalt setzte
leichter Regen ein und wir fuhren mit dem Beiboot zurück zu Schiff.
Der Sposmoker lag friedlich vor Anker in der Bucht (Bild links). Gemeinsam
beschlossen wir, unsere Expedition nun fortzusetzen und die Fahrt zu
den Kerguelen anzutreten. Das Schiff wurde klargemacht und alle notwendigen
Vorbereitungen abgeschlossen. Nun musste nur noch der Anker gehoben
werden und die Fahrt sollte beginnen. Aber wieder ein Problem: Der Anker
ließ sich nicht einholen. Er hatte sich wohl zwischen den großen
Steinen am Grund festgehakt und konnte nicht geborgen werden. Gerd versuchte
das Schiff mit der einen Maschine zu drehen um den Anker in die andere
Richtung zu ziehen, aber auch das funktionierte nicht. Wir saßen
fest ! Nach einer Stunde frischte der Wind auf und die Böen erreichten
mitunter wieder Sturmstärke. Gerd zog schon in Erwägung, die
Ankerkette zu kappen, um überhaupt loszukommen (eine mitunter waghalsige
Entscheidung, denn dann hätten wir keine Möglichkeit mehr
gehabt, an den Kerguelen vor Anker zu gehen ...). Der Wind kam zum Glück
aus Richtung West (vom Strand her), so dass sich in der Einfahrt zur
Bucht keine Schwell bildete. Wäre der Wind aus östlichen Richtungen
(wie 5 Tage zuvor..) gekommen, hätten wir ernste Probleme bekommen
und die Situation wäre wesentlich gefährlicher gewesen...
Nach zweieinhalb Stunden des Wartens riss sich der Anker von selbst
los und unsere Fahrt zu den Kerguelen konnte beginnen. Endlich !! Bald
sollten meine Träume in Erfüllung gehen...
P.S.: Die ersehnte
Dusche bei der Ankunft in Crozet ist aufgrund der Geschehnisse ausgefallen.
Somit sind wir alle seit dem Ablegen in Südafrika am 23.12.2002
ohne eine gründliche Körperreinigung !
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