Am Montag,
den 13.01 gegen 16.00 Uhr verließen wie die Baie Americaine
auf der Ile de la Possession / Crozet in Richtung Kerguelen.
Der günstige Wind aus westlichen Richtungen schob uns mit einer Stärke
von 5-6 bf. in die richtige Richtung. Mit ca. 10 Knoten segelten wir an
der noch vor Tagen so düsteren Ile de l`Est vorbei auf den offenen
Ozean. Das Wetter klarte auf und bei Sonnenschein segelten wir unserer
ersten Nacht auf dem Ozean seit 5 Tagen entgegen. |
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Die Kerguelen
liegen fast genau 700 nm. Richtung O-S-O vom Crozet-Archipel entfernt.
(1 nm. = 1,852 km)
Somit lag vor uns eine Strecke von rund 1480 km durch die brüllenden
Vierziger und nach den Erfahrungen mit dem Orkan hatte ich nicht wirklich
das Bedürfnis, so einen Wind noch einmal zu erleben, schon recht
nicht auf hoher See ! Das Wetter blieb aber auch am 14.01.
gut und somit konnte ich meine nasse Kleidung in der Sonne ein wenig trocknen
(Bild rechts). |
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Der Sonnenuntergang
am 14.01, ca. 45 nm. östlich der Ile de l`Est /Crozet (Bild
links).
Am 15.01. verschlechterten sich die Wetterverhältnisse. Es
setzte starker Regen ein und die Temperaturen sanken auf ca. - 2 Grad
Celsius (kein Problem, wenn die Heizung funktioniert hätte...).
Gerd machte sich am Mittag noch einmal daran, die Backbordmaschine zu
reparieren. Dabei kam er dann auf die tolle Idee, die Batterien der Steuerbordmaschine
auf die Backbordseite zu setzen. Nach getaner Arbeit hatten wir einen
Kurzschluss an Bord und die komplette Elektrik war lahmgelegt ! Kein GPS,
kein Funk, kein Licht und ich hatte Angst, dass sich der Laptop durch
den Kurzschluss für immer verabschiedet hatte...
Nach einiger Fummelei hatte es Gerd dann aber wieder geschafft, die Stromversorgung
herzustellen, wobei sie aber nun sehr instabil lief. Das GPS funktionierte
wieder und auch der Laptop hatte wohl nichts abbekommen. Lediglich das
UKW-Funkgerät war hinüber und das komplette Licht an Bord schien
nur noch mit halber Kraft.
Am Abend zog dann auch noch starker Nebel auf und die Sicht um die 50
Meter ließ mir das Segel wie einen "Blindflug" vorkommen.
Unter der Voraussetzung, dass wir in Crozet ja die Eisberge gesehen hatten,
kein sehr glücklicher Umstand. So segelten wir bei Nebel und Starkregen
in die Nacht. |
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Am
16.01. änderte sich das Wetter nicht und wie segelten mit ca.
8-9 Knoten bei 5-7 bf. Richtung Ost.
Am Abend des 17.01. setzten plötzlich starke Vibrationen im
Backbordsteven ein. Die ganze Seite des Schiffes war betroffen. Offensichtlich
hatte sich die Backbordschraube gelockert und rastete nicht mehr ein.
Immer wenn das Schiff einen Wellenhang hinabfuhr dröhnte der ganze
Steven und die Vibrationen ließen selbst die Tassen in der Kombüse
zittern. Bei diesem Höllenlärm konnte keiner von uns Dreien
im Backbordsteven in der Nacht Ruhe finden und wir dämmerten nur
so vor uns hin. Am Abend des 18.01. hörten die Vibrationen
schlagartig auf und es war Ruhe. Die Schraube hatte sich gelöst und
liegt wohl noch heute in ca. 3000 m Tiefe, ca. 100nm westlich der Kerguelen.
Zum Erzeugen von Strom benutzten wir die verbleibende Steuerbordmaschine.
Gegen 21.00 Uhr versagte auch dieser Motor aus unerfindlichen Gründen
seinen Dienst. Wir waren nun also vollständig ohne eigenen Antrieb,
aber wir hatten ja genug Wind...
Die Kerguelen waren schon fast erreicht. Ich rechnete damit, dass wir
im Morgengrauen die Westküste erreichen könnten.
Da meine Wache von 04.00 Uhr bis 08.00 Uhr morgens vorgesehen war, rechnete
ich mir Chancen aus, die Inseln als Erster zu erblicken... |
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zu Kapitel 7: Ankunft auf den Kerguelen
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