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Kapitel 2

Von Kapstadt nach Marion-Island

 

Seit unserer Ankunft verging genau eine Woche, bis es endlich losgehen sollte...
Verschiedenste Reparaturen am Schiff sollten zunächst noch erledigt werden und aufgrund eines Fehlers an der Videokamera von Karl-Heinz verzögerte sich die Abfahrt nochmals. Als schließlich dann doch Alles erledigt schien, sollte es endlich losgehen...

23.12 2002, 13 Uhr Ortszeit : Die Sposmoker II läuft aus ...

... bei bestem Wetter verlassen wir den RoyalCaptownYachtingClub in Richtung Süd.
Vorbei an der imposanten Kulisse des Tafelbergs und den sog. "12 Aposteln" (Bild links)
führt uns der Weg zunächst in Richtung des Kap der Guten Hoffnung. Das Schiff schaukelt kein bischen, es ist kaum Wind. Unter Maschinen fahren wir entlang der Küste.

Neben den verschiedenen Seevögeln und Robben die wir beobachten können, haben wir in den ersten Tagen auch Delphine an unserer Seite (Bild Mitte).
Sie schwimmen stundenlang neben unserem Schiff her, untertauchen es oder schwimmen auch mal vor. Die Geschwindigkeit mit der sich diese Tiere im Wasser bewegen ist wirklich beeindruckend.


Die ersten drei Tage verlaufen problemlos. Karl-Heinz und Dirk nutzen die gute Wetterlage aus, um mit Hilfe eines speziellen Planktonnetzes Kleinsttiere aus dem Wasser zu fischen (Bild links). Wir stoppen für kurze Zeit die Fahrt, um das Netz auch einmal tiefer in das Wasser zu lassen. Das Wasser ist so klar, dass wir selbst in 25 Metern Tiefe das Netz noch sehen können !!

Da wir ja unter Motor gefahren sind, wird es Zeit, einmal Diesel nachzufüllen (Bild rechts). Selbst bei wenig Seegang ist dieser Vorgang eine ganz spezielle Aufgabe, die Einfüllkonstruktion ist so dämlich ausgelegt, dass immer 2 Personen diese Aufgabe erledigen müssen.Wir sollten noch unsere Erfahrungen bei ganz anderen Verhältnissen machen...


Am vierten Tag erreichen wir den Agulhas-Strom. Diese Strömung fließ mit hoher Geschwindigkeit von Madagaskar in Richtung S-S-W zum Kap der Guten Hoffnung und trifft südlich auf die in westliche Richtung strömenden Wassermassen. Soweit ist das ja nicht weiter schlimm, aber durch die hohe Strömungsgeschwindigkeit (ca. 3-5 Knoten) baut sich eine hohe Dünung auf. Auch wenn immer noch kaum Wind herrscht, haben wir unangenehm hohen Wellengang und wir machen unsere ersten Erfahrungen mit einem schaukelnden Sposmoker.

Wir bekommen endlich ein bisschen Wind, der uns weiter südlich bringt.
Am 29.12. erreichen wir den 40sten Breitengrad süd. Nun sind wir in den gefürchteten "Brüllenden Vierzigern", aber die zeigen sich wohl von ihrer netten Seite. Windstärken um die 4bf. bringen uns immer weiter südlich. Die ersten Probleme tauchen auf: der Autopilot fällt zeitweise immer wieder aus, so dass der Steuernde per Hand das Schiff auf Kurs halten muss. Für ungeübte keine leichte Aufgabe...
Auch die Immarsat-Anlage, die noch in Kapstadt repariert worden war, gibt den Geist auf ! Wir haben also nur noch mit dem Satelliten-Telefon Kontakt zur Außenwelt. Die geplanten E-Mails zum Meeresmuseum sind ernsthaft in Gefahr. Nach einiger Arbeit schaffe ich es zum Glück, eine DFÜ-Verbindung per Sat.-Telefon mit unserem Laptop herzustellen.

 


Silvester 2002/2003
Unsere Position um 00.00 Uhr: 42°26' Süd, 30°15' Ost

Zur Feier des Jahreswechsels gibt es einen Schluck Sekt und Erdnüsse (Bild links).
Der Wind frischt auf und noch in der Nacht müssen wir das Hauptsegel auf die
kleinstmögliche Stufe reffen (beim Sposmoker das dritte Reff).


Wir bekommen nun die ersten Auswirkungen der vierziger Breiten zu spüren, die Temperaturen sinken rapide und wenn die Sonne nicht scheint herrschen so um die 4 Grad Celsius (Bild unten).
Wieder ein Problem: die Heizungen im Schiff verweigern Ihre Arbeit ! Super, dieses Problem werden wir die ganze Expedition lang auch nicht mehr in den Griff bekommen, was bedeutet, das Außentemperatur und Innenraumtemperatur unter Deck für die weitere Zeit gleich sein werden. Aber weiter geht es... Marion-Island erwartet uns.